Der Anfang: Ein Stück erkämpfte Macht
Ohne die Frauenbewegung der 60er und 70er Jahre gäbe es das Frauenreferat nicht. Es waren laute Jahre zu Beginn, die das Ende der Bescheidenheit einläuteten. 1989 gegründet, ging das Referat mit den Frauen Frankfurts auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen, die die Mehrheit der politischen Entscheidungsträger bis dato nicht zur Kenntnis genommen hatte. Das Frauenreferat setzte darauf, Impulse zu geben und (auch lustvoll) zu provozieren, um auf Benachteiligungen von Frauen aufmerksam zu machen. |
Das Frauenreferat heute ist vor allem Dienstleistungspartnerin in allen Gender-Fragen. Es kooperiert mit den Ämtern und den Dezernaten und unterstützt bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming in Verwaltung und Politik. Das Frauenreferat prüft alle städtischen Vorhaben und nimmt dabei alle in den Blick: Frauen und Männer, Mädchen und Jungen, Deutsche und Menschen mit Migrationshintergrund. |
Aufsehen erregende Aktionen
„Frauen nehmen sich die Stadt“ war eine der spektakulären, auch selbstironischen und dabei sehr öffentlichkeitswirksamen Aktionen, mit denen das Referat Anfang der 90er Jahre das Thema (Un-) Sicherheit für Frauen im öffentlichen Raum auf die Straße trug. Und die buchstäblich wegweisenden Leitlinien zur frauengerechten Bauleitplanung, die 1996 folgten, fanden nicht nur in Deutschland, etwa beim Deutschen Städtetag, in Frauenbüros und Planungsämtern große Beachtung, sondern auch im Ausland.
Zeigen, was es heißt, als Frau in Frankfurt zu leben
Die frühen 1990er Jahre hatten vor allem ein Ziel: Die Diskriminierung von Frauen offenkundig zu machen und zu zeigen, was es heißt, als Frau in Frankfurt zu leben. Das bedeutete auch, bestimmte Themen aus der Schmuddelecke herauszuholen und sie zum öffentlich diskutierten Thema zu machen. Seien es die gefährlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Sex-Arbeiterinnen in Frankfurt, seien es die Arbeitsbedingungen der „Klofrauen“, die das Referat, zum Teil begleitet von beißender Häme, zum Gesprächsthema machte. In dieser Zeit sind unterstützt vom Frauenreferat viele Projekte der Frauenförderung entstanden über 30 davon fördert das Referat heute noch.
Mit Info.Frauenreferat, dem frauenpolitischen Newsletter Frankfurts, wird Frauenpolitik regelmäßig öffentlich sichtbar gemacht.
Armut ist eine Frau
Nach wie vor greift das Frauenreferat aktuelle frauenpolitische Themen auf und machte so Frauenarmut in 2014 zum Schwerpunkt. Plakate, ein Spiel, Projekte und Veranstaltungen bringen das Thema immer wieder ins Stadtgespräch und auf die politische Agenda: www.armut-ist-eine-frau.de
Postkartenserie zur Kampagne "Armut ist eine Frau"
www.frauenreferat.frankfurt.de